Früher Mätresse, heute Geliebte?

Anmachen leicht gemacht       
Attraktiv und selbstbewusst       
Auszeit: Beziehungspause       
Beim ersten Treffen in die Kiste       
Besser verführen       
Beziehungskiste       
Blind Date       
Das erste Date       
Den Alltag aus der Liebe verbannen       
Der Job-Flirt - Liebe am Arbeitsplatz       
Der Reiz, sich in der Öffentlichkeit zu lieben       
Der Urlaubsflirt: Liebe unter Palmen       
Die Affäre - Vertrautheit ja bitte, Liebe nein       
Die besten Seitensprung-Alibis       
Die dümmsten Seitensprung-Alibis       
Die erste Liebe - vergisst Frau ihn wirklich nie?       

Natürlich haben auch Frauen schon immer Liebhaber - nur eben diskreter.

In einem FOCUS-Interview antwortete der Psychoanalytiker Wolfgang Schmidbauer auf die Frage: 'Warum haben Männer Geliebte?' - mit der Gegenfrage '... Warum haben manche Männer keine Geliebte?' Frauen werden jetzt ausnahmslos mit den Augen rollen, so eine Antwort kann nur von einem Mann kommen. Eine Psychoanalytikerin hätte die Frage vielleicht genauso beantwortet, aber anders formuliert. Nun, das liegt in der Natur der Dinge - sorry, in der Natur von Mann und Frau. Mann und Frau reden und denken unterschiedlich, also sehen sie auch die Rolle der Geliebten mit verschiedenen Augen. Während Männer eine Geliebte haben, ohne dass die Liebe zu ihrer Frau einen Knacks haben muss - sieht die Geliebte die Ehe dieses Mannes am Ende. Fast könnte man behaupten, dass Geliebte zu einer eigenen Spezies gehören. Denn sonst wäre ihr klar, dass die meisten Ehefrauen sehr wohl, über die Affären ihres Mannes im Bilde sind. Er ahnt davon nichts oder will es nicht ahnen. Im Grunde genommen ist es ja inzwischen sogar wissenschaftlich erwiesen, dass Männer nichts für ihre Untreue können - von wegen Hormone und so. Ebenso beweisträchtig ist die Weltgeschichte an sich, welcher König kam ohne Mätressen aus? In diesem Zusammenhang bleibt festzustellen, dass zur Konkubine kein männliches Gegenwort existiert. Zumindest zur Mätresse gibt es als Gegenstück den Maître, wenn auch mit einer ganz anderen Wortbedeutung. Weltgeschichtlich gesehen ist eine Geliebte für einen Mann jedenfalls so selbstverständlich, wie das Widerkäuen für ein Rind.

Wie allgemein bekannt ist, wurden diese Beziehungen alles andere als geheim gehalten. Sonst wüßten wir ja auch nicht so viel über diese Verbindungen und welche Macht sie der Geliebten verliehen. Die allgemeine Akzeptanz der Geliebten, schwankte jedoch je nach Epoche erheblich. Immer wieder bemühte sich die Kirche darum, dem offiziellen Ehebruch Einhalt zu gebieten - die Versuche scheiterten jedoch an den eigenen Reihen. Der Klerus am Hofe entstammte häufig selbst einer solchen Liason und umgab sich auch gerne mit Mätressen. Wenn auch nicht dem gängigen Schönheitsideal entsprechend, so kann man Camilla Parker Bowles, zu Lady Di's Lebzeiten, als eine moderne Mätresse bezeichnen. Offensichtlich macht Macht die Männer tatsächlich um einiges attraktiver, auch wenn es dem gemeinen Volk nicht gleich ins Auge springen mag. Prinz Charles ist optisch ja nicht gerade der Reißer, aber Camilla fand ihn wohl schon immer umwerfend. In unserem aufgeklärten Zeitalter, ist die Geliebte noch immer ein zweischneidiges Schwert. Genügend prominente Persönlichkeiten, wie Nicolas Sarkozy, teilen solche biederen Ansichten nicht. Und so darf weiterhin spekuliert werden, ob er Carla Bruni, tatsächlich erst knapp zwei Monate nach Sarkozy's Scheidung lieben gelernt hat. Immerhin gaben sie sich bereits nach weiteren zwei Monaten das Ja-Wort. Wie man sieht steckt hinter dem Mann und seiner Geliebten, weit mehr als ein Kavaliersdelikt. Es ist wohl eines der Kapitel, das die Menschheit noch viele weitere Jahrhunderte beschäftigen wird.

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