Die Rolle der Geliebten scheint überaus vorteilhaft zu sein.
Mal ehrlich, die Geliebte kann ausschließlich die positiven Eigenschaften eines Mannes genießen. Kein Alltagstrott, regelmäßig kleine oder größere Aufmerksamkeiten, romantische Dinner for two und im Idealfall atemberaubenden Sex. Fantastisch: sie kann ihre Unabhängigkeit genießen, tun und lassen was sie möchte - ohne jemand nach Erlaubnis zu bitten. Die große Freiheit wird lediglich durch den strengen Terminkalender des Liebsten eingeschränkt. Gut, die Wochenenden verbringt er stets mit seiner Familie. Aber da sind ja noch die Freundinnen, mit denen man auf die Piste gehen kann. Nur leider sind deren Wochenenden meist mit ihrer eigenen Familie ausgebucht. Zumindest kann man sich öfter mal einen Shopping-Nachmittag gönnen, denn gern kompensiert der Partner in Spe sein schlechtes Gewissen mit kleinen, finanziellen Aufwandsentschädigungen: 'Kauf Dir was hübsches.' Ein wenig nervig sind die ständigen Kuppelversuche im Bekanntenkreis, die sich mit Seelenklempner-Empfehlungen abwechseln. Manche Frauen der zweiten Reihe hoffen Jahre darauf, dass er sich trennt. Die Ehefrauen warten und sitzen damit am längeren Hebel, denn nur die wenigsten Männer trennen sich wirklich wegen einer Affäre. Es ist allgemein bekannt, dass kaum ein Fremdgänger unbemerkt betrügt. Instinktiv tut die Gattin genau das richtige: sie schweigt und gibt sich mehr oder weniger ahnungslos. Dabei zeigen Frauen ein ausgesprochenes Stehvermögen, denn so eine Affäre kann Jahre dauern. Das erfordert von ihr ein ungeheuer stabiles Nervenkostüm und professionelle schauspielerische Fähigkeiten. Talente, die Frauen offensichtlich gratis mit dem Ja-Wort erhalten.
Über eines sollte sich jede Geliebte klar sein: mit jedem Ehejahr sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass er sich von seiner Frau trennt. In dieser Hinsicht sind Männer ähnliche Sicherheitsfanatiker, wie Frauen. Einer ungewissen Zukunft, zieht man die vertraute Umgebung vor. Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier. Ein neues Leben mit der Geliebten stellt Mann vor vollkommen neue Herausforderungen, die möglicherweise recht anstrengend sind. Da die wenigsten Männer ihre Frau betrügen, weil sie sie nicht mehr lieben, fällt die Entscheidung einigermaßen leicht zu ihr zurück zukehren. Selbst wenn er ahnt, dass seine Gattin nicht unwissend ist, kann er sich sicher sein, dass sie nicht umsonst jahrelang geschwiegen hat. Ob man mit einem Mann, der sich dennoch für die Geliebte entscheidet, das große Los zieht? Immerhin besteht für die Geliebte das Risiko, dass es ihr mit einem wechselwilligen Partner irgendwann ebenso ergeht. Es gibt einige prominente Beispiele, die sich für ihre Geliebte entschieden haben und das nicht nur zwei- oder dreimal. Man darf sicher sein, dass mindestens die Häfte der Klatsch-Kolumnen, die Jäger-und-Sammler-Theorie anbringt. Ebenso sicher, wird nur die schwierige Lage des Schürzenjägers ausführlich durchleuchtet. Die Geliebten bleibt meist im Hintergrund, auch im übertragenen Sinne.
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