Nun könnte man Frauen, die sich reiche Männer angeln, reinen Materialismus vorwerfen. Das wäre aber zu einfach, denn wie in so vielen Dingen, ist die Partnerwahl bis heute steinzeitlichen Instinkten unterworfen. Das will natürlich niemand gerne hören, weder er noch sie. Fakt ist, dass für den Fortbestand fast aller Arten auf der Erde, die stärksten Männchen verantwortlich waren und sind. Stärke bedeutet Ansehen und verspricht dem weiblichen Part eine sichere Zukunft, für sich selbst und für den Nachwuchs. Nun kann Mann seine Überlegenheit heute nicht mehr so anschaulich demonstrieren, wie einst. Der Konkurrenz eins mit der Keule überbraten hat heute unangenehme Folgen und imponiert einer Frau nicht mehr wirklich. Man outet lediglich seinen geringen IQ und weckt das weibliche Helfer-Syndrom für den Gegner. Seit das Mammut ausgestorben ist, kann man bei der Auserwählten auch nicht mehr mit einem solchen erlegten Prachtexemplar punkten. Aus Mammut und Keule haben sich über Jahrtausende, die unterschiedlichsten Statussymbole entwickelt. Im asiatischen Raum haben es die Männer etwas leichter, denn dort zeigen nicht sie selbst den Mitmenschen ihren eigenen sozialen Status an. Aus der tiefe der Verbeugung mit der Asiaten ihr Gegenüber begrüßen, lässt sich der Rang des Gegrüßten in der Gesellschaft ablesen. Diese Verbeugung geht einher mit vielen minimalen Gesten, die die Bedeutung des anderen unterstreichen oder mindern. Eine solche traditionelle Begrüßung fehlt den Europäern und so haben sich hier andere Möglichkeiten entwickelt, der Konkurrenz und der Damenwelt zu zeigen wer man ist.
Aus dem prachtvollen, starken Schlachtross der Ritter, wurde im Barock das elegante Schulpferd. Irgendwann reiste man nicht mehr mit der schnöden Postkutsche, sondern hatte seinen eigenen, schicken Jagdwagen. Ohne Frage blickten die Damen dem Herrn, der sich so etwas leisten konnte, bewundernd hinterher. Nun lassen Pferde bis heute die Herzen vieler Frauen höher schlagen, aber ein äppelndes Ross in der Innenstadt macht sich nicht mehr so gut. Wie also könnte man das was man erreicht hat besser nach außen tragen, als mit einem schicken Auto und einer Rolex am Handgelenk? Auch wenn Frau das Auto an sich weniger umwerfend findet, so ist das was dahinter steckt auf jeden Fall interessant. Im Idealfall ist das ein schickes Eigenheim, das neben schöner Wohnen ein hervorragendes Nest für den Nachwuchs sein könnte.
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