Schon für die alten Ägypter war das Herz das Zentrum der Gefühle und des Verstands. Bereits Evas Feigenblatt, erinnerte formal an die heutige Herzform und stand zum einen für Keuschheit, zugleich aber auch für Lust. Für die frühen Christen, die Griechen und die Römer, symbolisierte das herzförmige Efeublatt unsterbliche Liebe. Im Mittelalter wurde das Herz zum Sitz von Glaube, Seele und Weisheit. Der zu dieser Zeit modische Minnesang, um seiner Geliebten seine Gefühle zu offenbaren, schmückte das Herz facettenreich aus. Viele gebräuchliche Ausdrücke aus dieser Zeit, haben sich bis heute gehalten. Der Minnesänger überbrachte seinen Gesang mit den herzlichsten Grüßen und trug ihn aus tiefstem Herzen kommend vor. Ließ die Dame ihn lang genug zappeln, so war sie ihm irgendwann ans Herz gewachsen oder im schlechten Fall verlor er sein Herz an sie. Viele Jahrhunderte lang orientierte sich die Medizin an der Schule des Hippokrates und das Herz wurde üblicherweise in Form eines Pinienzapfens oder in Form einer Pyramide dargestellt. Die ähnlichste, typische Herzform, so wie wir sie heute kennen, stammt aus dem Mittelalter. Man hatte unterschiedlichste Vorstellungen, wie das menschliche Herz wohl aussehen könnte. Es wurde noch in Anlehnung an die Hippokratische Schule in Kegel- und Pyramidenform dargestellt, aber eben auch schon rundlich mit einem sich verjüngenden unteren Ende. Die Darstellung des Herzes änderte sich, etwa ab dem 13. Jahrhundert und erinnerte an ein stilisiertes Efeublatt. Der größte Anteil an der weltweiten Verbreitung des Herz-Symbols, wird dem Herz-Jesu-Kult zugeschrieben. Erstaunlicherweise entwickelte sich im Buddhismus das Herz ebenfalls aus dem Feigenblatt zum Symbol, dort steht es allerdings für die Erleuchtung. Der Asket Gautama soll unter einer Pappel-Feige mehrere Jahre meditiert haben. Er fand die Erleuchtung und wurde selbst zum Buddha.
Das Herz hielt auch in der Heraldik Einzug und ziert bis heute viele Familienwappen. Ende des 15. Jahrhunderts begannen die Franzosen ihre Spielkarten in eine Norm zu bringen und verwenden unter anderem das Herz-Symbol. Auch in Italien wurde der bislang auf Tarockkarten zu findende Trinkkelch, durch ein rotes Herz ausgetauscht. Welche herausragende Bedeutung das Herz besitzt, macht der Brauch der Herzbestattung deutlich. Über viele hundert Jahre war es im Abendland üblich, dass die Herzen bedeutender Personen so bestattet wurden. Das Herz sollte demnach an dem Ort bestattet werden, zu dem sich der Verstorbene zu Lebzeiten ganz besonders hingezogen fühlte. Man hoffte dort würde das Herz und somit die Seele des Toten weiterleben.
Vereinbare noch heute einen Seitensprung auf
www.blinddateclub.de