In unserer rasanten Zeit gerät das Liebesleben schnell ins Hintertreffen, auch wenn die Statistiken anders aussehen.
Wie viele Teilnehmer an entsprechenden Umfragen schummeln weiß niemand, dass geschummelt wird steht aber außer Frage. Zu keiner Zeit war das Thema Sexualität so allgegenwärtig, wie heute. Egal ob im TV, im Kino, Internet oder der Tageszeitung - kein Medium kommt ohne Erotik aus. Im Prinzip sind wir ständig umgeben von mehr oder weniger lustfördernden Bildern und Ratgebern. Liebe und Partnerschaft werden bis ins kleinste Detail analysiert und offen gelegt. Wer, wie, mit wem und wie oft - Statistiken geben uns Auskunft und gleichzeitig haben wir eine Messlatte vor Augen. Dass diese Reizüberflutung die Lust nicht nur fördert, haben findige Schreiber längst erkannt. Die Autorin und Journalistin Beatrice Poschenrieder nahm sich dem Thema an, verarbeitete ihre Beobachtungen und Studien in ihrem Ratgeber 'Langsam reiten Cowboy - Sex für Faule und Gestresste'. Oberster lustkillender Faktor ist für Poschenrieder derzeit vor allem die Arbeitsmarktlage, dieser Aussage dürfte die arbeitende, deutsche Bevölkerung ausnahmslos zustimmen. Die Angst um den Arbeitsplatz begleitet inzwischen so gut wie jeden und das täglich. Niemand ist mehr sicher, ob nicht schon morgen die Kündigung auf den Schreibtisch flattert. Für Frauen bedeutet der Spagat zwischen Haushalt, Kindererziehung und Job eine enorme Belastung. Auch über ihr baumelt stets das Damoklesschwert der drohenden Arbeitslosigkeit.
Natürlich möchte man die wenigen Stunden nach der Arbeit irgendwie sinnvoll gestalten und halst sich dabei oft mehr Aktivitäten auf, als man schaffen kann. Der Freizeitstress ist vorprogrammiert, denn wann soll man neben Job, Shoppen, Verein, noch Zeit für den Partner übrig haben? Nicht selten treffen sich Paare nur noch nach Terminabsprache und mit ständigem Blick auf die Uhr. Ein Stressfaktor, der gerne nicht als solcher erkannt (oder herunter gespielt wird), sind die unzähligen, makellosen Menschen die uns täglich begegnen. Selbstverständlich grinst und die stets gut gelaunte Heidi Klum nicht persönlich an, sondern aus dem Fernseher, dem WWW oder vom Werbebanner. Entweder Frau verfällt nun vor lauter Frust in die nächste Fressattacke oder sie verweigert irgendwann jegliche vernünftige Nahrung. Das Selbstbewusstsein leidet im einen, wie im anderen Fall. Frau muss schon ein ausgeprägtes Ego besitzen, um sich nicht ab und an vor dem Spiegel mit Heidi und Co. zu vergleichen. Zudem bringen solche Vollblutweiber Karriere und Familie unter einen Hut, als gäbe es nichts leichteres auf der Welt. Wie es hinter der Fassade aussieht, zeigt uns freilich keine einzige Werbe-Kampagne.
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